Otlas-rückwärts-Nonsensgeschichte in Fortsetzungen->Folge1

Etwas Humor in dieser Zeit und wenn es nur der reine Quatsch ist. Eine Nonsensgeschichte in 6 Folgen. Aus " Acht meisterliche Etüden für den Einstieg in die Kunst des Unsinns...."

Mikael Spelunke

Otlas rückwärts - Ein Krimi    

 Otlas - rückwärts oder musste das schon wieder sein oder

Fälle, die ich wegschwimmen sah oder

Ich glaube, es hackt oder

Jetzt reicht´s. Leckt mich am Arsch oder

Ich glaub´, sie holen mich ab.

Es begann alles mit diesem höllischen Weststurm, der seit zwei Tagen herumbrüllte. Abends weinte er um die Häuser und morgens heulte er richtig. Orkanstärke. Und dann der Anruf. Um neun Uhr dreißig. Ich ging zum Telefon, nahm an, in drei Tagen schon mindestens zwei Kilo, und fragte, was nach zehn Tagen Ruhe nun schon wieder los sei. Mein Partner schrie ins Telefon, dass ein furchtbarer Fund in Hamburg-Altona gemeldet worden sei.

Ein Blick auf meine Uhr zeigte, dass das ungefähr stimmen konnte. Die Aufklärerbehörde hatte nämlich kurzerhand angeordnet, dass kriminelle Taten nicht vor acht und nicht später als einundzwanzig Uhr ausgeführt werden durften. Dies erschwerte zwar die Arbeit der Täter, da sie jetzt gezwungen waren, am Tage und im Hellen zu arbeiten, aber man der Meinung war, dass die Ganoventradition der nächtlichen Fisimatenten unzumutbar für das Privatleben der Aufklärer war. Im Gegenzug sollte wir versprechen, uns beim Ermitteln ordentlich Mühe zu geben. Bisher klappte es auch ganz gut und die Aufklärungsrate betrug ungefähr das Doppelte bis ein Drittel.

"Also, hast du zu Hause alles erledigt?" fragte mein Kollege.

Ich überlegte, und der Morgen ging mir noch einmal durch den Kopf. Er war furchtbar, wie so viele vor ihm. Ich hatte eine erquickliche Nacht hinter mir und einen harmonischen Morgen. Bei uns herrschte soviel Harmonie, dass wir schon Beraterverträge mit der UNO, dem Weißen Haus und dem örtlichen Mieterverein hatten, die sie viel nötiger hatten.

Meine Frau hatte einen Beruf, der sie ausfüllte, wie sie sagt und unsere Kinder gingen gern zur Schule, wenn sie nicht gefahren wurden.

Ob ich das noch lange aushalte. Ich weiß es nicht. Aber ich hatte geschworen, auch in guten Tagen bei ihr zu bleiben, also musste ich stark sein. Zu diesem Zweck hatte ich extra Gewichte gekauft und stemmte nun zu meinen anderen Lasten auch noch Metallkörper.

"Ja, natürlich," konnte daher nur meine Antwort sein. "Hol´mich ab, wenn du meinst, wir sollten einschreiten."

Eine Minute später klingelte es an der Wöhnungstür. Mein Kollege, der die Wohnung gegenüber gemietet hatte, stand mit dem Autoschlüssel in der Hand vor mir. Er war ein guter Kollege, jemand mit dem man gern zusammen arbeitet, daher schlug ich ihm erst auf die Fresse und dann vor, wir sollten uns sofort ein Bild von der Lage machen. Er kehrte um, kam mit der Kamera zurück, und machte zuerst eine Aufnahme von mir und dann knipste ich ihn. Wenn die Bilder in Kürze entwickelt sein würden, werden wir mehr sehen, aber jetzt wartete ein neuer Fall auf uns. Kaum gedacht, stolperte ich auch schon und fiel. So etwas konnte mich jedoch nicht lange aufhalten und wir eilten zum Auto.

Der Wind blies, wir kämpften und robbten zum Auto und schafften es mit Müh´und Not loszufahren. Der Westwind hatte eine Geschwindigkeit von einhundertfünfzig Stundenkilometer und wir fuhren mit achtzig Stundenkilometer von Bergedorf nach Altona. Das bedeutete, dass wir mit siebzig Stundenkilometer rückwärts Richtung Geesthacht flogen. Das war selbst für Aufklärer wie uns zu schnell, und da überholten uns auch schon die Kollegen von der Schutzpolizei rückwärts und zeigten uns die Kelle, worauf mein Mitfahrer geistesgegenwärtig sofort das Nudelholz aus der Tasche holte. Daraufhin wedelten die Kollegen mit einem Sieb im Auto herum. Davon nicht beeindruckt, deutete mein Mitfahrer überlegen auf ein 48-teiligen Besteckkasten. Da kam die Attacke und  unsere Widersacher kramten das 12-teilige Topfset mit Wok vom Rücksitz und hielten es uns triumpfierend entgegen. So geschlagen, versuchten wir anzuhalten, doch je mehr wir bremsten, desto schneller flogen wir rückwärts. Dann gaben wir Gas und hielten jetzt die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Unsere Kollegen allerdings waren nicht so schlau. Sie versuchten es mit einer Vollbremsung und segelten hilflos gen Osten. Später hörten wir, sie wären in Boizenburg gut gelandet, waren von den Einheimischen für die zurückkehrenden Erlöser gehalten worden und hätten den großen Wurf gelandet.

 

 

 

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